Exhibition
10th February - 1st April 2012
Gestalt
at Tenderpixel Gallery London10th February - 1st April 2012
Exhibition views
English / Deutsch
Press text
Gestalt
by Keh Ng
The Modern Language Experiment, London
Tina Hage’s “Gestalt” series is a timely reflection of the many scenes we have seen from around the world in recent times. However it is necessary to consider the original German meaning of the word that simply means “form” or to “take shape” which Hage draws inspiration from in her new work.
What is of greater interest to Hage is the act of taking shape rather than the political meanings associated with the act of group protest. Indeed, many of the poses in these works feel as though they are mid-action – that they are in the act of forming a pattern rather than existing as a completed visual form. Although the patterns and physical language of the individual figures that form the collective act appear strangely natural and familiar, there is an underlying sense of isolation and tension that underpin these works.
Gestures and patterns formed by the masses are a recurring theme in Hage’s work. However, in this instance, it is interesting to note that the stripping away of the identities in the individuals have become the essence of her new series “Gestalt”. Any attempt to deny the existence of something that pre-exists will usually cause a newness to form in its place. In this case, the denial of individual personality has caused the formation of a collective personality. This is particularly apparent in the monochromic group shots where the human figures are nearly an abstract gesture within the image. The anonymous individual portraits however, suggest a tension and fragility. This situation becomes ever more apparent when we begin to notice the remnants of individuality that now begin to form the whole.
Tina Hage’s “Gestalt” is not a definitive statement, but rather is a mercurial observation that refuses to remain static and complete. Like any true observation, Tina Hage’s “Gestalt” series is a collection of positions and gestures that create a unified concept or patterns which are greater then the sum of its parts.
Pressetext
Gestalt
by Keh Ng
The Modern Language Experiment, London
Tina Hages Bildserie ‘Gestalt’ ist eine zeitgemäße Reflexion, der vielen Geschehnissen, die sich derzeit weltweit abspielen. Allerdings ist es wichtig in diesem Zusammenhang die allgemeine Bedeutung des Wortes 'Gestalt', nämlich 'äussere Form' oder 'Erscheinung', zu berücksichtigen, die Hage als Inspirationsquelle für ihr Werk nutzt.
Für Hage ist vielmehr der Akt des ‘Gestalt-Annehmens’ von Interesse als die politischen Hintergründe, die mit den jeweiligen Massenprotesten assoziiert werden. Viele der Posen in diesen Arbeiten vermitteln den Eindruck, dass sie mitten in der Aktion eingefroren sind – als ob sie sich gerade zu einem Ornament entwickeln und weniger eine vollendete visuelle Form darstellen. Obgleich die Ornamente und physische Sprache der einzelnen Figuren sich letztendlich wie eine kollektive Geste darstellen, erscheinen sie auf eine seltsame Art und Weise natürlich und vertraut. Ein Gefühl der Isolation und Spannung liegt den Bildern zu Grunde.
Gesten und Muster, welche von Menschenmassen geformt werden, sind in Tina Hages Arbeiten ein immer wieder auftretendes Thema. In dieser Bildserie aber ist es interessant anzumerken, dass das Nicht-Zeigen der Identitäten der Individuen die Essenz der neuen Serie 'Gestalt bildet. Jeglicher Versuch die Existenz von etwas, das schon existiert, abzulehnen, verursacht üblicherweise die Entwicklung einer Neuheit an dessen Stelle. In diesem Fall, hat das Aberkennen der individuellen Persönlichkeiten eine kollektive Persönlichkeit geformt. Dies ist besonders offensichtlich in den monochromen Gruppenbildern, in denen die menschlichen Figuren fast zu einer abstrakten Geste innerhalb des Bildes werden. Die anonymen einzelnen Portraits offenbaren vielmehr Spannung und Fragilität. Diese Wahrnehmung tritt immer deutlicher hervor, wenn der Betrachter individuelle Fragmente erkennt, und sie zu einem Ganzen zusammensetzt.
Tina Hages 'Gestalt' ist keine definitive Aussage, sondern vielmehr eine aspektreiche Beobachtung, die sich verweigert statisch und vollständig zu sein. Wie jede genaue Beobachtung, ist die Bildserie ‘Gestalt’ eine Sammlung verschiedener Positionen und Gesten, die ein Gesamtkonzept oder Muster bildet, welche mehr ist als die Summe ihrer einzelnen Elemente.
Press text
Gestalt
by Keh Ng
The Modern Language Experiment, London
Tina Hage’s “Gestalt” series is a timely reflection of the many scenes we have seen from around the world in recent times. However it is necessary to consider the original German meaning of the word that simply means “form” or to “take shape” which Hage draws inspiration from in her new work.
What is of greater interest to Hage is the act of taking shape rather than the political meanings associated with the act of group protest. Indeed, many of the poses in these works feel as though they are mid-action – that they are in the act of forming a pattern rather than existing as a completed visual form. Although the patterns and physical language of the individual figures that form the collective act appear strangely natural and familiar, there is an underlying sense of isolation and tension that underpin these works.
Gestures and patterns formed by the masses are a recurring theme in Hage’s work. However, in this instance, it is interesting to note that the stripping away of the identities in the individuals have become the essence of her new series “Gestalt”. Any attempt to deny the existence of something that pre-exists will usually cause a newness to form in its place. In this case, the denial of individual personality has caused the formation of a collective personality. This is particularly apparent in the monochromic group shots where the human figures are nearly an abstract gesture within the image. The anonymous individual portraits however, suggest a tension and fragility. This situation becomes ever more apparent when we begin to notice the remnants of individuality that now begin to form the whole.
Tina Hage’s “Gestalt” is not a definitive statement, but rather is a mercurial observation that refuses to remain static and complete. Like any true observation, Tina Hage’s “Gestalt” series is a collection of positions and gestures that create a unified concept or patterns which are greater then the sum of its parts.
Pressetext
Gestalt
by Keh Ng
The Modern Language Experiment, London
Tina Hages Bildserie ‘Gestalt’ ist eine zeitgemäße Reflexion, der vielen Geschehnissen, die sich derzeit weltweit abspielen. Allerdings ist es wichtig in diesem Zusammenhang die allgemeine Bedeutung des Wortes 'Gestalt', nämlich 'äussere Form' oder 'Erscheinung', zu berücksichtigen, die Hage als Inspirationsquelle für ihr Werk nutzt.
Für Hage ist vielmehr der Akt des ‘Gestalt-Annehmens’ von Interesse als die politischen Hintergründe, die mit den jeweiligen Massenprotesten assoziiert werden. Viele der Posen in diesen Arbeiten vermitteln den Eindruck, dass sie mitten in der Aktion eingefroren sind – als ob sie sich gerade zu einem Ornament entwickeln und weniger eine vollendete visuelle Form darstellen. Obgleich die Ornamente und physische Sprache der einzelnen Figuren sich letztendlich wie eine kollektive Geste darstellen, erscheinen sie auf eine seltsame Art und Weise natürlich und vertraut. Ein Gefühl der Isolation und Spannung liegt den Bildern zu Grunde.
Gesten und Muster, welche von Menschenmassen geformt werden, sind in Tina Hages Arbeiten ein immer wieder auftretendes Thema. In dieser Bildserie aber ist es interessant anzumerken, dass das Nicht-Zeigen der Identitäten der Individuen die Essenz der neuen Serie 'Gestalt bildet. Jeglicher Versuch die Existenz von etwas, das schon existiert, abzulehnen, verursacht üblicherweise die Entwicklung einer Neuheit an dessen Stelle. In diesem Fall, hat das Aberkennen der individuellen Persönlichkeiten eine kollektive Persönlichkeit geformt. Dies ist besonders offensichtlich in den monochromen Gruppenbildern, in denen die menschlichen Figuren fast zu einer abstrakten Geste innerhalb des Bildes werden. Die anonymen einzelnen Portraits offenbaren vielmehr Spannung und Fragilität. Diese Wahrnehmung tritt immer deutlicher hervor, wenn der Betrachter individuelle Fragmente erkennt, und sie zu einem Ganzen zusammensetzt.
Tina Hages 'Gestalt' ist keine definitive Aussage, sondern vielmehr eine aspektreiche Beobachtung, die sich verweigert statisch und vollständig zu sein. Wie jede genaue Beobachtung, ist die Bildserie ‘Gestalt’ eine Sammlung verschiedener Positionen und Gesten, die ein Gesamtkonzept oder Muster bildet, welche mehr ist als die Summe ihrer einzelnen Elemente.