Tina Hage












English  /  deutsch



About

Tina Hage, born in Port-au-Prince, Haiti, is since 2018 a Munich-based contemporary visual artist whose work delves into themes of identity, migration, and the nuanced experiences of individuals in a globalized world. Through photography, video, and installations, she captures the tension between anonymity and presence, often focusing on solitary figures in transitional or ambiguous spaces. Her practice reflects an ongoing exploration of the boundaries between public and private life, evoking a sense of displacement and introspection.

Hage restages often found images (media, press, comic-books) and distils from them new motifs of her own by representing every persona found in these pictures herself in photographic self-portraits in her studio, and then brings them together digitally to form a new work of art.

Hage earned her degree from Goldsmiths, University of London, where she developed her distinct visual style that juxtaposes human figures with fragmented landscapes or urban environments. Her work is noted for its subtle yet powerful commentary on the complexities of belonging, identity, and the human condition.

Her pieces are held in several public collections, her art has been showcased in both solo and group exhibitions, earning recognition for its minimalistic yet evocative approach.

Tina Hage continues to expand her body of work, engaging audiences with her thought-provoking exploration of human existence in the modern era.

Tina Hage lives and works in Munich. She studied at the Academy of Media Arts Cologne as well as at Goldsmith College (MFA 2009), London, where she lived and worked for 13 years. Her works can be found in the following public collections: Kunsthalle Göppingen, Fotomuseum Winterthur, Nottingham Castle Museum, Goldsmith University of London Collection. She has been represented by Thomas Rehbein Gallery Cologne since 2013.



Profiltext

Tina Hage, geboren in Port-au-Prince, Haiti, ist Künstlerin, sie arbeitet vor allem im Medium Fotografie; des Weiteren umfasst ihre Praxis Video und Installation. In ihren Werken inszeniert sie Bilder, die sich mit gesellschaftlich politischen Fragestellungen auseinandersetzen.
Ihrer Arbeit dienen allgemein verfügbare Bilder aus den Medien (Presse) als Ausgangspunkt und Inspiration. Hage reinszeniert gefundenes Bildmaterial und destilliert aus diesem neue, eigene Motive, indem sie selbst jede im Bild dargestellte Persona in fotografischen Selbstporträts in ihrem Studio darstellt, und diese dann digital zum eigentlichen Kunstwerk zusammenfügt.

Tina Hage nimmt zunächst die Rolle einer Beobachterin ein. In ihrer künstlerischen Praxis recherchiert sie oft journalistisches Bildmaterial, in welchen Muster und Gesten ihr Interesse wecken können. Indem sie virulente Themen, die die Medien zu einem bestimmten Zeitpunkt dominieren auswählt und diese in ihren Arbeiten selbst verkörpert, bringt sie eine Kanalisierung des Geschehens in Gang, an dem auch die Betrachter teilnehmen können. Die Einverleibung des Gesehenen durch die Künstlerin ist Teil des Verständnisprozesses einer „Realität“, die vor allem aus Bildern, Nachrichten und Framings besteht und somit für sehr viele Menschen nur mittelbar zu erfahren ist. Für die Rezipienten der Werke werden ikonische Momente der Geschichte erfahrbar, die möglicherweise bisher nur als mediales Grundrauschen im Bewusstsein waren.

Tina Hages verdichtete Gesten verlängern Momente und setzen die Endlosschleifen der sich wiederholenden Geschichte prototypisch ins Bild. In ihren Reenactments dekonstruiert sie (offizielle) Narrative und Deutungsrahmen, macht Subtexte lesbar und bietet mitunter neue Lesarten an, ohne zu belehren. Hage schafft auf diese Weise zeitgemäße Allegorien komplexer Themen wie Migration, Kapitalismus, Körperpolitik, Riots und Proteste, und berührt gleichzeitig sehr subtil auch kunst- und medientheoretische Fragen.

Tina Hage lebt und arbeitet in München. Sie studierte an der Kunsthochschule für Medien Köln sowie am Goldsmith College (MFA 2009), London, wo sie 13 Jahre lebte und arbeitete. Ihre Werke sind in folgenden öffentlichen Sammlungen: Kunsthalle Göppingen, Fotomuseum Winterthur, Nottingham Castle Museum, Goldsmith University of London Collection. Ihre Arbeiten werden von der Galerie Thomas Rehbein in Köln repräsentiert.

(Text von Tanja Pol)
©Tina Hage 2024